Sonntag, 15. Juni 2014

Lazing on a Sunday Afternoon

Ein Wochenende mit  Sonnenschein - also zumindest heute am Sonntag.
Ein Wochenende mit Zeit zum Ausschlafen, Faulenzen, Energie tanken und von den großen Ferien träumen.

Als Kind war ich in den Ferien oft bei meiner Großmutter, die eine Haushälfte und einen Garten in einer Kleinstadt nahe Dresden hatte. Wir haben draußen gefrühstückt - dafür hat meine Omi mir Milchbrötchen aus der Kaufhalle direkt auf der Herdplatte aufgebacken - und Mittag gegessen und am Nachmittag gab es auf der Decke kalten Kakao aus einer Plastetasse mit Abziehbildern. Meine Cousine war oft zum Spielen da, ich habe mir den Bauch mit Kirschen, Klaräpfeln, Eierpflaumen und Himbeeren vollgeschlagen, mit Omi Spargel geerntet und abgewogen, viel gemalt und am Abend nach dem Baden Tiersendungen geguckt. Alles hatte seine bestimmten Abläufe, Gerüche, Geräusche und Geschmäcker.
Heute war so ein Tag wie Omi und Sommerferien und Kakao auf der Decke. Also habe ich die Decke auf der Terrasse ausgerollt und mich mit Buch und einer Tasse Tee in die Sonne gesetzt, gelesen, den Möwen zugehört und von meinen Großeltern geträumt.


Die Decke ist schon vor ca. zwei Jahren entstanden.
Als wir hierher nach Rostock und damit näher an den Ostseestrand zogen, musste eine geeignete und vor allem gut tragbare Picknick- und Stranddecke her. Die richtige Anleitung fand ich in einem Büchlein des TOPP-Verlages, es heißt Nähen für draußen.
Die Decke wurde aus mehreren Streifen zusammengesetzt und ich erinnere mich, dass nicht alle Stoffe, die ich nehmen wollte die richtige Breite hatten. Zusammengesucht habe ich dann einfach möglichst große Stoffstücke, die Blau in sich hatten und daraus die Decke gebastelt. Auf der Unterseite hat sie eine Wachstuchdecke (die ich wegen des Wellenmusters extra für diese Decke von einer Dienstreise nach Leipzig mitgebacht habe). So kann man sich auch gut mal auf schmutzigerem Untergrund oder feuchtem Gras niederlassen. Leider hatte ich mich mich beim Ausmessen irgendwie vertan und die Wachstuchunterseite viel zu klein zugeschnitten. Naja, ich konnte es retten, indem ich das fehlende einfach wieder rangenäht habe. Viel schlimmer war aber, dass beim Wenden der Decke dann die Wachstuchseite eingerissen ist. Mit Tränen in den Augen habe ich diesen Riss mit recht dilettantischen Stichen per Hand geflickt.

 

Überhaupt war das Nähen eine ziemliche Aktion Mit ihrer Größe und dem entsprechenden Gewicht war es nicht einfach, die Nähte gerade zu halten, irgendwie rutschte mir die Decke immer wieder vom Tisch.
Mit dem Ergebnis war und bin ich dennoch recht zufrieden, auch wenn ich nach wie vor finde, dass einer der Stoffe nicht wirklich dazu passt und ich die Reparaturstiche immer nahe am Körper trage, so dass sie keiner sieht. Am Strand (und in ihrer zusammengerollten Form mit Trageschlaufe auf dem Weg dahin) macht sie eine gute Figur und bietet genug Platz für zwei große Leute zu Faulenzen und für eine Tante und ihre sandfüßigen Neffen zum Rumsitzen und Geschichten vorlesen und dabei Waffeln und jede Menge Pfirsiche naschen.


Der Mann kann leider noch nicht wieder auf der Decke hocken.
Trotzdem nun auch die Kreuzband-OP überstanden ist (war vor etwas mehr als vier Wochen), der Liebslingsmann schon wieder ohne Krücken gehen darf und sich unser Leben wieder etwas mehr normalisiert, ist an Hinknien oder an den Sandstrand gehen leider noch nicht zu denken. Ich wünsche mir, dass das im Juli und August schon anders aussieht und wir  - wie im letzten Jahr  - eine Nach-Der-Arbeit-Schwimmrunde einlegen und am Strand Abendbrot essen können.
 

Der Opi zur Ferien-Omi war übrigens Schneider von Beruf. Als ganz kleines Mädchen durfte ich ab und an mit in seine Werkstatt, auf dem Zuschneidetisch sitzen und mit Schneiderkreide auf Stoff malen.
Zu gern wüsste ich, was er zu meinen Nähversuchen heute so zu sagen hat und wie gern würde ich ihn das eine oder andere fragen.

Dienstag, 10. Juni 2014

Neues aus Altem

Ich finde Upcycling prima, motze gerne alte Sachen auf, finde Olles auf dem Sperrmüll, reiße alte Stoffe ab, schleife, kleistere, lackiere, polstere, beklebe, mach wieder heile und vor allem schön und wieder nutzbar.
Einmal war ich auf einer Dienstreise in Malmö. Da durften wir eine folkehøgskole besichtigen, die einen eigenen Upcycling-Keller hatte, mit einer wunderbaren Werkstatt, einer tollen Gemeinschaftsküche mit Mosaikfußboden, Tauschregal und einem Nähraum mit Stoffstapeln, spannenden begonnenen Projekten und wundervollen Industrienähmaschinen ... am liebsten wäre ich eingezogen.

So ein paar fertige Upcyclingprojekte stehen auch bei uns zu Hause herum. Eins davon ist bei dem schönen Wetter auf der Dachterasse im Dauereinsatz.


Dieser Liegestuhl stand bespannt mit hässlichem roten Plastik an einer Mülltonne in der gegenüberliegenden Straße. Zwei, drei Male bin ich an ihm vorbeigelaufen, bevor ich mich entschloss ihn mitzunehmen und ihm ein neues Leben zu geben.
Den ollen Bezug habe ich abgemacht und als Vorlage für den neuen genutzt. Den habe ich aus einem alten weißen Vorhangstoff und blauen Stoffresten zusammengesetzt. Ich finde er passt toll zu uns, zu unserer Terrasse und ist eine akzeptable Alternative zur weltbesten Hängematte, wenn diese belegt ist.


Aktuell liegt der Kopf im Liegestuhl noch etwas hart auf, ein anbind- oder anklettbares kleines Kissen ist allerdings in Planung und bereits skizziert.
Den Holzrahmen, der schon ziemlich abgeschranzt war, habe ich natürlich abgeschliffen und neu lackiert.

Und damit schicke ich heute erstmalig einen Beitrag zum Upcycling-Dienstag, den ich sonst immer nur passiv begleite.

Sonntag, 27. April 2014

Aufgeräumt

Sieben ganze Wochen ist der Einbruch nun her ... nicht viel, aber ein bisschen was hat sich getan. Seit ungefähr einer Woche, darf der Lieblingsmann sein Bein wieder belasten und soll sogar ohne Krücken gehen. Das funktioniert soweit ganz gut - wenn auch humpelnd und weiterhin mit Orthese -  und gestern hat er das erste Mal wieder ganz allein den Wochenendeinkauf erledigt. Nun bin ich wohl (vorerst) von einem Teil meiner hausfraulichen Pflichten entlassen. Vielleicht setze ich mich dann dieses Wochenende endlich mal wieder an meine Nähmaschine.
Seit der Umhängetasche habe ich das nämlich nicht getan, noch nicht einmal für Ostern (obwohl ich viele Pläne hatte) oder den großen lieblingsmannschen Geburtstag.
Stattdessen habe ich mich aber in der Küche wohl nicht all zu dumm angestellt und freue mich daran, dass Spargelzeit ist und ich schon ganz oft diesen Salat machen konnte.



Vergnügt habe ich mich auch mit meinen neuen Mini-Gugl-Formen und anderen spannenden Rezepten.


Seit dieser Mensch sich hier in unserer Wohnung rumgetrieben hat und wer weiß was angefasst hat, ist mein Bedürfnis die Wohnung zu reinigen und zu ordnen (höchst untypisch für mich, die ich mit zweitem Vornamen eigentlich Chaos heißen müsste) um einiges angestiegen. Unter anderem habe ich mich an eine große Stoffsortier-Aktion gewagt. Irgendwo las ich davon, dass sogenannte Comic-Pappen perfekt dafür seien, den Stoff in kleine Stoffballen zu rollen.
Also habe ich mir solche besorgt, viele Pappen halbiert und dann ungelogen mehrere Tage gefaltet, gerollt und gepinnt. Insgesamt habe ich 94 Stoffballen und 187 Stoffbällchen in meine Stoffkisten gestapelt. Bei den nächsten Projekten kann ich nun also sortiert nach den richtigen Stoffen wühlen.



Ich habe sogar die kleinen Stoffresteschnipsel  farblich sortiert und in einzelne Tütchen verpackt und war hinterher sowas von übertrieben stolz auf mich.

Mittwoch, 19. März 2014

Rettungsanker


Drei- bis viermal pro Woche muss der Lieblingsmann nun mit seinen Gehhilfen die vielen steilen Treppen aus der Dachgeschosswohnung nach unten und auch wieder hinauf steigen. Dass ich dabei viele Kilometer weit weg in meinem Büro hocke, macht mich ganz unruhig. Nicht, dass ich den Zweimetermann im Falle eines Falles auffangen könnte, aber mir wäre es doch wohler, ich könnte neben ihm gehen und die eine Krücke tragen, die beim Hinabsteigen nicht gebraucht wird.

Auch in der Wohnung ist es mit den beiden Krücken gar nicht so leicht. So richtig hin- und hertransportieren lassen sich nur leichte Dinge, die nach Möglichkeit einen Henkel oder ähnliches haben.





Damit alles etwas einfacher geht, ist dieser Umhängebeutel für den Lieblingsmann entstanden. Dabei habe ich festgestellt, wie wenig männliche Stoffe eigentlich in meinem doch nicht unbedeutenden Stoffvorrat zu Hause sind. Die Lieblingsfarben des Mannes sind grün und braun. Das habe ich zwar, aber nur so viel, dass ich hätte einen Puppenbeutel schneidern können. Zwei Stoffe gibt es, die extra für ihn angeschafft wurden, ein Fatquarter mit Fahrrädern aus dem mal endlich eine Handytasche entstehen soll und der sowieso zu klein für eine Umhängetasche wäre und ein grüner Stoff mit grinsenden Zebras - wird mal 'ne Schlafanzughose - aber damit kann man doch einen armen humpelnden Mann, der sich ohnehin mit seinen ewig weiten Jogginghosen und nicht zugebundenen Schuhen (geht ja auch nicht alleine) durch die Gegend schwingen muss, nicht losziehen lassen.

Gefunden habe ich noch blauen Cordstoff, lang genug um damit auch einen Träger zu gestalten und etwas Maritimes. Schließlich wohnen wir an der See. Für's Innenfutter habe ich noch ein bisschen braun-blau karierte Baumwolle aus der Stoffkiste gezogen. Richtig doll isses nicht, aber es erfüllt seinen Zweck.

Im Innenfutter gibt es eine kleine Extratasche in der sich Schlüssel und Geld oder Mobiltelefon verstecken lassen und die man mit Klett verschließen kann.



Die Besonderheit an der Tasche sind die beiden Schlaufen außen. Hier nämlich kann eine der Gehhilfen eingehängt werden. So bleiben beim Treppensteigen die Hände für das Geländer und die andere Krücke frei.


Sorgen mache ich mir auch weiter und der Mann ist verpflichtet, sich nach Ankunft in der jeweiligen Praxis und beim Eintreffen zu Hause wenigstens per SMS zu melden.




Montag, 17. März 2014

Ungewollter Ausnahmezustand

herrscht derzeit in unserem Haushalt . Weil der Lieblingsmann sich heldenhaft einem Einbrecher - der sich an einem Samstagvormittag (!!!) in unserer Wohnung herumtrieb und neben neben Kameras und Objektiven auch alle Kopien der lieblingsmannschen Doktorarbeit (zwei Laptops, ein USB-Stick in einem der Rechner, 1 Stick in der Arbeitstasche) einsackte - im wahrsten Sinne des Wortes hinterherstürzte und dabei die Treppe hinunterfiel, ist er nun, wie er selbst sagt, nicht krank sondern nur am Knie kaputt. Unterschenkelkopffraktur und Kreuzbandriss machen das rote Sofa im Arbeitszimmer zu seinem aktuellen Aufenthaltsort. An Einkaufen, Müll rausbringen, Kochen und viele andere Haushaltsdinge, die der Mann ansonsten ganz selbstverständlich und für mich und meine Fahrtzeiten äußerst bequem und praktisch erledigt, ist nun kaum zu denken. Entsprechend kommt katjagemachtes im Moment (und sicher auch noch eine ganze Weile) vor allem aus der Küche und eher nicht von einer Nadel.
Obwohl ich mich die letzten Jahre ganz ehrlich immer mehr darum gedrückt habe zu kochen, macht es mir ziemlichen Spaß in Rezepten herumzuwühlen, mich auf Blogs inspirieren zu lassen und ein bisschen auszuprobieren. Dass der Lieblingsmann immer voll des Lobes ist, tut natürlich auch sein übriges.
Die Pendelei, die Arbeit, Einkäufe, Aufräumarbeiten, Apothekenbesuche und Kocherei lassen allerdings sehr wenig vom Tag übrig, trotzdem hoffe ich doch, hier bald wieder das ein oder andere gehandwerkelte Stück vorzuführen.
Bis dahin "beeindrucke" ich euch mal mit dem Sonntagsfrühstück. Es gab (und das war zugegebenermaßen eine wohl eher egoistische Entscheidung) Blueberry Pancakes. Geschmeckt haben sie aber ganz wirklich allen.


Abgesehen vom kaputten Bein und einer kaputten Wohnungstür, hatten wir in der Einbruchssache aber ganz schön Glück im Unglück. Trotzdem der Täter Handschuhe trug, konnte er ziemlich schnell identifiziert - er hatte seinen eigenen Rucksack vor unserer Tür stehen lassen - und dann auch gefasst werden. Wir haben alles wieder - vor allem die Doktorarbeit, von der es jetzt selbstverständlich noch weitere Kopien gibt, an Verstecken, auf die ich hier auf gar keinen Fall eingehen werde ;o).

Die Spusi hat diesen Daumenabdruck gefunden - offensichtlich trug der Dieb Wollhandschuhe.



Montag, 3. März 2014

Faschingskostüm Teil 2

Neben dem kleinen gibt es auch noch einen großen Lieblingsneffen, der auch viele kreative Ideen hat, fetzige Sachen bastelt und hier als Ferienkind mit mir zusammen auch schon ganz tolle Dinge umgesetzt hat.

Sein Faschingskostümwunsch, der nun endlich doch konkret wurde, war: Pommes!
Ja nun, wie kann man das wohl angehen?  Gelbes Shirt? Gelbe Leggins? Ketchup?

Dass Leggins für den 9jährigen nicht die richtige Idee sind, wurde mir recht schnell klargemacht. Genäht habe ich dann also ein gelbes Shirt (bei dem mir erst als das Kind es anhatte auffiel, dass es 3/4 Ärmel hat) mit Ketchupapplikation - vorn und hinten- und einer kleinen Tasche, in der die vom Lieblingsmann ausgeschnittene und bemalte Pommesgabel steckt.




Untenherum trägt der Neffe eine Pumphose aus Sweatshirtstoff.



Erschreckenderweise musste alles schon in Größe 146 genäht werden und das Gruselige daran ist, dass es wirklich passt.Wunderbar finde ich dagegen, dass mit dem Kostüm der Geschmack und die Ideen des Kindes getroffen wurden.

Sonntag, 2. März 2014

Schlaf gut

Heute war ein spannender und richtig schöner Tag. Ziemlich kurzentschlossen fand die Kostümübergabe an den kleinen Hotzenplotz und seinen großen Bruder nun doch nicht auf dem Postweg sondern ganz persönlich statt. Getroffen haben wir uns dafür "auf halber Strecke" in Berlin.
Für die Neffenzwerge war es eine Überraschung und ihren Gesichtern nach zu urteilen, eine ziemlich gelungene.Der Hotzenplotzhut wurde sofort aufprobiert und wollte gar nicht wieder runter vom kleinen Jungenschopf.

Bewundert wurden alle Kostümteile und auch hier möchte ich den Rest meiner Basteleien nicht verschweigen. Dass so ein richtiger Hotzenplotz auch im Schlaf in der Rolle bleiben muss, habe ich hier ja schon einmal erwähnt. Rotgeringelt müsse dieses Nachtgewand sein und Schlafsocken gehörten ganz selbstverständlich dazu. Das habe ich aus den Angaben und der Modezeichnung gemacht:


Damit ganz klar ist, wessen Schlafanzug das ist, habe ich die Hotzenplotzzeichnung des Minineffen auf das Oberteil kopiert - wurde wiedererkannt!
.


Der gesamte Schlafanzug sieht nun folgendermaßen aus:


Laut Aussage des Minineffen ist der Schlafanzug das Beste am ganzen Kostüm, weil keine anderes Kind so einen Schlafanzug hat und er nach Katja & Lieblingsmann riecht. Dank moderner Technik habe ich heute Abend auch schon Tragefotos gesehen und was soll ich sagen, am Kind sieht der Schlafanzug natürlich richtig prima aus.

Freitag, 28. Februar 2014

Catching up

Guck mal an, schon wieder sind über zwei Wochen ins Land gegangen, seit ich mich hier gemeldet habe. Wieder waren die Wochen voller Arbeit und voller Termine und Entscheidungen (die noch nicht alle bis zu Ende getroffen sind).

Jetzt aber habe ich mir eine Pause erlaubt um auszuschlafen und Energie zu tanken und um aufzuholen.

Die Faschingsparty im Kindergarten ist quasi nur noch um die Ecke und der Hotzenplotz fertiggestellt. Auch wenn ich die "Zielgerade" am 14.02. und offensichtlich auch den Finaletermin am 26.02. verpasst habe wandert das Kostüm noch schnell zu malamü, wo ich schon die vielen anderen Ideen und ihre Umsetzung bewundern konnte.


 
Der Hut hat nun seine lange Feder, die ich nachdem ich mir in Bastel- und Einrichtungsläden die Füße rundgelaufen habe im Kaufhaus in der Faschingsabteilung fand (duh!). Ursprünglich sah sie etwas puscheliger aus, also habe ich sie ein wenig mit der Schere bearbeitet und dann am Hut festgenäht. Ziemlich hotzenplotzig, oder?

Woran erkennt man den Hotzenplotz (außer an großer Nase und großem Hut)? Ja, genau, sieben Messer stecken in seinem Gürtel. Auch die habe ich genäht. Ein Beutel Filzreste aus dem Heimatpaket bot das perfekte Ausgangsmaterial.

  

Die Messer habe ich am Gürtel befestigt, damit sie nicht herausrutschen und verloren gehen.

Insgesamt sieht das Ensemble dann so aus:


Verpackt in einem großen Karton ist das Kostüm nun auf dem Weg zum Minineffen und hach, bin ich gespannt, ob es passt und gefällt.

Sonntag, 9. Februar 2014

Familienprojekt

Oben und unten ist der Hotzenplotz jetzt bekleidet. Hut und Socken sind fertig!
Nun muss ich "nur noch" ...

Die Entwicklung des Hutes wuchs übrigens mehr oder weniger zum Familienprojekt aus. Bewaffnet mit einem Wollfaden, der den Kopfumfang des Minineffens zeigt, wollte ich mich an die Schneiderei machen. Der Hut brauchte ja eine Krempe und einen Kegel, der aber nicht komplett spitz zuläuft, sondern sich oben wieder etwas verbreitert.Eine Krempe war schnell aufgezeichnet und zurechtgeschnitten. Zur Gestaltung des Mittelteils tauchten dann aber doch einige Fragen auf - Wie hoch muss der Hut sein? Setze ich den Kegel aus einem oder mehreren Stücken zusammen? Wie schneide ich zu, dass der zusammengesetzte Kegel einen geraden Boden hat? etc.



Nachdem ich mit meiner Logik nicht so recht weiterkam und mich der Lieblingsmann mit seinen Geometriekenntnissen nicht wirklich überzeugen konnte, musste der Mathematikervater ran. Lustigerweise wusste auch er nicht sofort eine Antwort auf die Fragen, meldete sich aber ca. 2 min nach unserem ersten Telefonat mit Formerln und Erläuterungen zum Thema Kreissegment. Ich habe fleißig mitgeschrieben und zunächst auch verstanden, was ich machen soll, die Näherei dann aber doch auf später verschoben.
Gestern Abend habe ich mich dann herangewagt. Alles hat wunderbar funktioniert und ineinander gepasst.




Mir gefällt das Ergebnis. Wirklich fast wie im Buch, even if I do say so myself.
Ich weiß, die große rote Feder fehlt noch. Dafür habe ich mir schon die Füße rundgelaufen und nichts gefunden!

Freitag, 31. Januar 2014

Weiter geht's

Ganz insgesamt ist Zeitmanagement nicht mein Freund, vieles erledige ich in Nachtaktionen und rede mir dabei ein, erst unter Druck wirklich kreativ sein zu können. Deadlinejunkie nennt meine Kollegin mich.
Besonders schlimm wird es dann, wenn ich noch nicht einmal Zeit zum Managen oder Verplempern habe. So auch die letzten zwei Wochen. Zwei dreitägige Dienstreisen, eine davon längs durch die Republik, und ein Haufen der sich im Büro stapelt, haben mich ziemlich geschlaucht. So ist es auch gleich still geworden in und um mein Kreativtagebuch.

Heute "muss" ich aber. Im Karnevals Sew-Along von malamü geht es in die nächste Runde und da möchte ich natürlich auch berichten.

Den Minineffen habe ich am letzten Wochenende gesehen und gesprochen (und selbstverständlich auch bespielt). Der Hotzenplotz-Kostümwunsch ist auch weiter aktuell.
Die Materialien sind gekauft, zusammengesucht und gewaschen und die passenden Schnitte ausgwählt.

Zu sehen die Ausgangsmaterialien für Hotzenplotz-Oberteil und Hose und den Hotzenplotz-Schlafanzug mit roten Ringeln (der lila Fleecestoff gehört aber zu einem anderen Projekt)


Heute konnte ich den Filz für den Räuberhut begutachten und als geeignet einordnen.


Die dieswöchige Dienstreise führte nach Berlin (was in mehrfacher Hinsicht toll war), wo ich in einem Second-Hand-Kaufhaus auch mögliche Hotzenplotzgürtel erbeuten konnte:


Den grauen finde ich ziemlich toll, weiß aber nicht, wie genau das Neffenkind auf Details achtet und ob er vielleicht lieber einen braunen Gürtel möchte. Die Entscheidung verschiebe ich auf später (und hole mir noch ein paar maßgebliche Meinungen ein).

Einen kleinen Echtfortschritt habe ich aber auch noch vorzuweisen. Die Schlafsocken, die selbstverständlich zum Räuberschlafanzug gehören und natürlich ebenfalls Streifen haben müssen, sind schon als soche zu erkennen.
Dem geschulten Blick entgeht dabei wohl nicht, dass eine der Socken rot ist und weiße Streifen hat, die andere dagegen weiß mit roten Ringeln. Hab ich mit Absicht so gemacht.


Samstag, 18. Januar 2014

Ringelsocken und Langzeitprojekte

Socken braucht er übrigens auch, der Hotzenplotzschlafanzug. Rotgeringelt müssen sie sein.
War eigentlich klar, oder?
Macht aber nichts, die ergeben nämlich ein ziemlich gutes Zugprojekt.

Ich pendle jeden Tag zur Arbeit. Von Tür zu Tür brauche ich anderthalb bis zwei Stunden. Einen Großteil der Strecke lege ich, wie ziemlich viele andere Rostocker, im Zug nach Schwerin zurück. Manchmal schlafe ich, meist lese ich aber und ab und an lasse ich auch die Stricknadeln klappern. Kleinprojekte wie Socken sind dafür ideal.
Für Hotzenplotzschlafsocken sind die Maschen aufgenommen und die ersten Proberingel gestrickt - Schuhgröße 28 ist allerdings auch nicht so eine große Herausforderung. (Der Lieblingsmann trägt 48, da wird das Sockenstricken öfter zur Geduldsprobe.)


Das Stricken habe ich mir übrigens vor ca. 5 Jahren selbst beigebracht. Der Anfang war gar nicht so leicht, aber irgendwann hat es 'Klick' gemacht. (Den vielen Online-Tutorials sei Dank!)
Mein erstes Projekt war eine Sofadecke für die Greifswalder Wohnung. Aus vielen Quadraten, an denen ich verschiedene Strickmuster ausprobiert habe wurde sie zusammengesetzt. Als Perfektionistin hatte ich mich aber irgandwann an den vielen kleinen Fehlern sattgesehen. Also habe ich die Decke wieder auseinander genommen. Ich wollte sie noch ein mal neu, schöner und besser machen.

Die Idee: Strickpatchwork nach Horst Schulz. Das Muster: Doppelmuscheln.
Voller Enthusiasmus bin anfangs an die Arbeit gegangen; so eine Doppelmusschel dauert an sich auch nicht so lang. So nach und nach hat sich das Strickwerk aber nun zum Langzeitprojekt entwickelt. In einem Korb auf dem Bücherregal wohnen alle fertigen Doppelmuscheln und Wollreste und rufen (leider) nur ganz leise nach mir und meinen Stricknadeln. In den letzten 2,5 Jahren sind entsprechend erst 16 Doppelmuscheln entstanden. Für eine Decke, mit der sich (wenn mal wieder die Heizung für 5 Tage ausfällt) zwei Menschen zudecken können braucht es aber noch eine ganze Menge mehr.
Vielleicht sollte ich daraus auch Zugprojekte machen?

So bequem lagert die zukünftige Sofadecke.

Doppelmuscheln, die mal irgendwann zusammengestrickt werden.

16 habe ich schon.
 

Donnerstag, 16. Januar 2014

Hotzenplotz goes public

Dann traue ich mich mit dem noch nicht vorhandenen Hotzenplotzkostüm mal und mache meine Nähversuche noch etwas öffentlicher. Die Fortschritte an der Verkleidung für den Minineffen werde ich nun auch im Rahmen des Karnevals-Kostüm Sew-Along von malamü zeigen.

 



Dienstag, 14. Januar 2014

Bastelsaal

Wenn ich groß bin, habe ich mal einen Bastelsaal. Da bin ich mir sicher.

Aktuell wohnen wir zu zweit in Küche, Arbeistzimmer, Bad, Wohnzimmer, Schlafzimmer und Dachterrasse. Für uns beide reicht das auch prima aus. Meine Bastel-, Näh- und Stricksachen allerdings haben keinen eigenen, festen Platz. Die Bastelsachen wohnen in einem Schrank im Arbeitszimmer, unter dem Schreibtisch steht ein Nähkasten und sind Schneidematten und Lineale einsortiert. Wolle und Stricknadeln sind im Bücherregal im Wohnzimmer versteckt. Alle Stoffe habe ich in zwei Kisten und einen großen Wäschekorb im Schlafzimmer gestopft und unter dem Bett sind zwei Körbe mit Wolle und Nähgarn in allen denkbaren Farben. Näh- und Overlockmaschine stehen auch im Schlafzimmer und im/unter dem Kleiderschrankregal gibt es eine Rollkiste mit Filzwolle und Zubehör.
Zum Nähen und Basteln schleppe ich immer alles was ich brauche auf den großen Esstisch im Wohnzimmer. Da liegt es dann in fröhlichem Chaos so lange, wie ich damit arbeite und öfter auch mal länger.

Mit neuen Materialien muss ich mich also zurückhalten und sollte eigentlich immer nur dann etwas kaufen, wenn ich es wirklich brauche. Ich muss euch nicht sagen, wie leicht mir das fällt ...
Und auch dann, wenn ich keinen neuen Kram kaufe, wachsen die Stoff- und Zubehörberge immer weiter.

Heute kam ein dickes Paket aus der Heimat.





Bis oben gefüllt mit Stoff, Wolle, Garn, Stricknadeln und zwei leckeren Überraschungen.


Alle Sachen stammen aus dem Nachlass der Schwiegeroma und auch wenn es komisch ist, in den Sachen zu wühlen und auszusuchen, was einem gefällt und was man nicht haben will, finde ich es schön, dass hier noch ganz neue Sachen daraus entstehen. 



Ein paar Pläne dafür habe ich auch schon. Aus dem blauen Nickistoff möchte ich einen Overall für das Baby einer lieben Kollegin nähen und eines der Wollknäule hat die Schwimu gewählt - sie möchte ein kleines Mützchen.

In den Haufen liegen übrigens auch zwei Netzgabeln, die wohl zum Stricken oder Häkeln genutzt werden können. Was und wie genau, weiß ich allerdings noch nicht. Sollte ich mich daran machen, gibt es hier sicherlich auch Ergebnisse zu sehen.

Montag, 13. Januar 2014

Knochenberge

... im Vegetarierhaushalt! Nicht abgeknabbert sondern ausgestopft.

Das Ergebnis der sonntäglichen Näherei sind 5 "Leseknochen" nach der Anleitung und dem Schnittmuster auf der Seite sew4home. Das ebensolche, an die Omi verschenkte Kissen rief nämlich nicht nur Entzücken sondern auch Nachbestellungen hervor. Weil Neinsagen nicht zu meinen Stärken gehört, stand der Sonntag im Zeichen der Serienproduktion. Zeigen kann ich jetzt leider nur das Omi-Kissen. Die Fotos vom Knochenberg will meine Speicherkarte nicht rausrücken und neue Bilder zu machen geht auch nicht, weil zwei Knochen schon in einem Paket verschwunden sind.

heute wenigstens noch den Hügel fotografiert


 Zwei Knochen machen sich morgen auf den Weg zu Mama und Papa, einer ist für den Inselfreund gedacht (den wir hoffentlich am Wochenende sehen) und zwei weitere reisen demnächst nach Schleswig-Holstein. Vorher muss ich aber noch einmal Füllmaterial besorgen und dem roten Kissen noch etwas mehr Inhalt verpassen.

Auch in Sachen Hotzenplotz bin ich einen Schritt weiter. Damit ich genau weiß, was zu tun ist, hat der Minineffe Modezeichnungen angefertigt. Jetzt ist alles klar!

Bedarf wohl keiner Erläuterung, oder?

rotgeringelter Schlafanzug

Donnerstag, 9. Januar 2014

Neue Pläne

Der kleine Lieblingsneffe hat einen Wunsch. Als Räuber Hotzenplotz möchte er sich verkleiden. Ein Kostüm muss her und das nicht nur für den Tagesräuber, denn - ganz klar - auch einen Schlafanzug braucht der Räuber von Welt. Rote Ringel soll er haben und Socken müssen dazu. Ich bin beeindruckt, motiviert und ganz gespannt auf das, was ich so machen kann. Hier werde ich berichten.

Schließlich hat der Minineffe irgendwie immer die tollsten Ideen und Herausforderungen für mich und meine Nähmaschine. Weihnachten 2012 beispielsweise sollte es eine "Rote Rakete zum Kuscheln" sein.
Kurz gelacht und kurz gestutzt und losgeschneidert:








Aktuell wohnt die rote Rakete wieder hier bei mir. Sie ist nämlich schon so sehr bekuschelt, dass einige Nähte überarbeitet werden müssen.